Im zweiten Jahrtausend v. Chr. war Kreta ein bedeutendes Handelszentrum, das mit seiner Flotte als Seemacht den Mittelmeerraum dominierte und als wichtiger Umschlagplatz zwischen den westlichen und den östlichen mediterranen Regionen diente. Insbesondere der Austausch mit dem metallreichen Iberien führte Reichtümer in den östlichen Mittelmeerraum. Mittelpunkt der minoischen Kultur war die Hauptstadt Knossos mit seinen mächtigen Palastbauten. In diesem Umfeld gedieh ein hochrangiges Metallhandwerk, wie prächtige Goldschmiedearbeiten, belegen, die bei archäologischen Grabungen zutage gefördert wurden. Goldene Gefäße und Reliefs künden von der großen Goldschmiedekunst der Minoer.
Zeitgleich mit der späten minoischen Periode auf Kreta entstand auf dem griechischen Festland die mykenische Kultur. Mykene, zwischen dem südlichen Peloponnes und dem Isthmus von Korinth gelegen, verfügte über eine Goldkultur, die in beeindruckenden Artefakten erhalten ist. In den reichhaltig ausgestatteten Königsgräbern von Mykene, die 1876 von dem deutschen Archäologen Heinrich Schliemann ausgegraben wurden, fanden sich mit Goldornamenten verzierte Schwerter und Schwertscheiden, Goldschmuck, Goldgefäße sowie goldene Kronen, Ohrringe und Halsketten. Eines der bekanntesten Objekte ist eine goldene Maske, die als Totenmaske des Agamemnon bekannt wurde.
In der Folge ging die Seeherrschaft im Mittelmeerraum vorübergehend auf die Ägypter und die Etrusker über, ehe kurze Zeit später die Phönizier ihre Seemacht und ihre Handelsherrschaft etablierten. Von der phönizischen Bergbau-, Schmelz- und Goldschmiedekunst erhielt Griechenland wichtige Impulse. Bedeutende Goldvorkommen, die laut Herodot von den Phöniziern kontrolliert wurden, gab es in Makedonien und Thrakien, insbesondere auf der Insel Thasos und auf dem gegenüberliegenden thrakischen Festland. Nachdem die phönizische Seeherrschaft um 700 v. Chr. ihr Ende gefunden hatte, gingen die goldreichen Bergwerke auf Tharos an die Ionier über und wurden im 5. vorchristlichen Jahrhundert von den Athenern weitergeführt.
Im Jahr 356 v. Chr. fielen die thrakischen Goldbergwerke an Philipp II. von Makedonien, unter dessen Ägide auch der Goldbergbau in der Umgebung der makedonischen Hauptstadt Philippi am Pangaios einen Aufschwung erlebte. Die Goldvorkommen auf Thasos, am Pangaios und an weiteren makedonischen Fundorten lieferten die Grundlage für die Münzprägungen der makedonischen Könige. Der makedonisch-thrakische Goldreichtum trug zum Erreichen und zur Etablierung der makedonischen Vorherrschaft über Griechenland bei. Nachdem Philipp im Jahr 336 v. Chr. einem Attentat zum Opfer gefallen war, bestieg sein Sohn Alexander den makedonischen Thron und führte die Politik und das Münzsystem seines Vaters fort.
Erfolgreiche Eroberungszüge, die ihm ein Weltreich gewannen, ergänzten die makedonisch-thrakischen Vorräte. Alexander der Große entlohnte seine Söldnersoldaten großzügig, damit sie sich nicht zum Plündern verleiten ließen. Gemäß seiner Vision sollten die eroberten Gebiete nicht unterworfen sein, sondern ein Reich bilden unter der Vorherrschaft der griechischen Kultur. Reger Handelsaustausch zwischen den Regionen sollte die Garantie für den Wohlstand aller bilden. Doch das Weltreich Alexanders des Großen zerfiel sehr bald und wurde unter seinen Nachfolgern aufgeteilt. Durch die Niederlage gegen Rom im Jahr 168 v. Chr. endete die makedonische Vorherrschaft über Griechenland. Die Goldvorkommen wanderten in die Kassen des Römischen Imperiums.